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Begriffserklärung

Germana


Begriffserklärung

Definition



Das, was im Satz gesagt wird, kann vom Sprecher oder vom Schreiber in bestimmter Weise gekennzeichnet bzw. modifiziert werden. Der Satz bekommt so eine bestimmte Aussageweise, also einen bestimmten Modus.

Im Deutschen sowie im Franzősischen steht der Modus (von lat. "modus" - Art, Weise) zum Ausdruck der Modalität und er gehőrt zu den verschiedenen Formen (Wortarten oder grammatischen Kategorien), die der sprechenden Person ermőglichen, ihre Einschätzung der Realität oder der Realisierungsmőglichkeit des bezeichneten Sachverhaltes auszudrűcken. Der Modus wird 18118d322s also als eine Realisierungsmőglichkeit der Mődalität sowohl in dem deutschen als auch in dem franzősischen Verbalsystem aufgefasst.

Elke Hentschel (1990:106) vertritt die Meinung, dass "Der Modus des Verbs eine fest mit der gewählten Verbform verknűpfte Aussage űber die Modalität ist." Auch Peter Eisenberg (1994:127) betrachtet den Modus als eine syntaktische Einheitskategorie, die zur Signalisierung von Modalität gebraucht wird. Hentschel (1990:107) vertritt den Standpunkt, dass der Modus als die markierte Form steht, weil er die Faktizität einer Aussage einschränkt und zwar entweder er Wunsch, Mőglichkeit, kontrafaktisch Angenommenes ausdrűckt oder er die Äuβerung Dritter wiedergibt. Man soll daraus schlieβen, dass eine Aussage vom Standpunkt des Sprechers wirklich sein kann, sie kann aber auch mőglich, vorgestellt, erwűnscht, vermutet, erforderlich, befohlen, unsicher, unwirklich usw. sein.

Um die verschiedenen Geltungsweisen der Aussage auszudrűcken, bedient sich die Sprache verschiedener lexikalischer und grammatikalischer Mittel. Als wichtiges grammatisches Mittel zur Kennzeichnung einer bestimmten Aussageweise eines Satzes dient der Modus. Im Folgenden werden wir versuchen, einen Überblick űber die verschiedenen Modi zu verschaffen.

Im Deutschen unterscheidet man drei verbale Modi: Indikativ (Wirklichkeitsform), Konjunktiv (Möglichkeitsform) und Imperativ (Befehlsform). Gelegentlich wird auch der Infinitiv (Grundform) als ein Modus genannt; allerdings wird der Infinitiv von vielen Linguisten nicht als Modus, sondern als eine eigenständige Verbform betrachtet (z. B. vergleichbar den Partizipien).

Inzwischen kennt das franzősische Verbsystem mehrere Modi als im Deutschen. Da die Terminologie uneintheitlich und teilweise recht verwirrend ist, haben wir die Entscheidung getroffen, in unserer Arbeit die deutschen Bezeichnungen zu verwenden, um jede Verwechslung zu vermeiden. Es ist doch zu beachten, dass es keine absolute Entsprechung aller dieser Modi in den beiden Sprachen gibt, wie wir in diesem Ansatz sehen werden. So taucht im Franzősischen neben dem Indikativ (l'indicatif : présent, passé composé, passé simple, imparfait, plus-que-parfait), dem Konjunktiv (le subjonctif : présent, passé, imparfait et plus-que-parfait) und dem Imperativ (l'impératif) auch der Infinitiv (Präsens und Perfekt - l'infinitif : présent et passé), zwei Partizipien (le participe : présent et passé), der Konditional (le conditionnel : présent, passé) und das Gerundium (le gérondif) auf.

Da ich mich mit dem Gebrauch des Konjunktivs beschäftige, gilt meine Aufmerksamkeit vornehmlich dem Konjunktiv (von lat. modus coniunctivus- verbindender Modus, deutsch auch Mőglichkeitsform genannt, wie  Hentschel (1990:107) signalisiert). Die Komplexität dieser Problematik stift mich an, die Besonderheiten des Konjunktivs in einigen Punkten meiner Arbeit gegenűber dem Indikativ herauszuarbeiten. Ebenfalls werde ich den Begriff "Konjunktiv" erklären, wie sowohl er in der deutschen als auch in der franzősischen Grammatik vorkommt.

In der deutschen Grammatik

Man muss erklären, dass man im deutschen Verbsystem zwischen finiten ( von lat. finitum - begrenzt) und infiniten (unbegrenzten) Formen unterscheidet. Finit nennt man konjugierte Verbformen, also Formen, die nach Person, Numerus, Genus, Modus und Tempus bestimmt sind, z.B. du kommst, wir sind, ihr bleibt, usw. Infinite Verbformen (Infinitive und Partizipien) sind nur nach Tempus und Genus (Verbi) bestimmt, z.B. gegangen, sein, laufend. Hinsichtlich dieser Klassifizierung der Verben lässt sich der Konjunktiv den finiten Formen zuordnen.

Wie der Indikativ verfűgt auch der Konjunktiv űber ein entwickeltes Formensystem, weil er Träger bestimmter grammatischer Kategorien ist. So bildet der Konjunktiv ein Paradigma, dessen Formen nach Person, Numerus, Tempus und Genus variieren. Im Vergleich zu den indikativischen Formen jedoch stellen die konjunktivischen Formen eher eine Ausnahme dar.

Man muss hinzufűgen, dass der Konjunktiv unter bestimmten Bedingungen gebraucht wird. Man unterscheidet meistens Konjunktiv I (im Folgenden K I) und Konjunktiv II (im folgendem K II). Der K I hat Formen nur fűr Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Der K II verfűgt nur űber Gegenwarts- und Vergangenheitsform. Diesen Aspekt werde ich aber in einem folgenden Unterkapitel untersuchen.

In der franzősischen Grammatik

In der franzősischen Grammatik sind mehrere Modi als im Deutschen zu unterscheiden und zwar: Indikativ, Imperativ, Konditional, Konjunktiv, Infinitiv, Partizip, Gerundium. Der Konjunktiv wird neben den anderen drei finiten Verbformen aufgefasst: dem Indikativ, dem Imperativ und dem Konditional. Im Folgendem werde ich die deutschen Bezeichnungen verwenden, um die Konfusionen zu vermeiden.

In der Traditionnellen Grammatik wird der Konjunktiv als einen Modus definiert, der zum Bericht von irreellen Vorgängen dient. Oft steht er als Prädikat in einem  Einfachsatz. Er lässt sich auch den Redeteilen zuordnen.

In der Strukturalischen Grammatik wird der Konjunktiv inzwischen in dem Kapitel űber die Verbalkategorien behandelt. Er steht als Modus neben dem Indikativ und dem Konditional, also neben allen Modi, die kristallisierte Temporalteilungen aufweisen. Der Konjunktiv wird auch in dem Unterkapitel dargestellt, das die Zeitfolge in dem gegenwärtigen Franzősisch behandelt, in dem Register der Aussage und des Berichtes. Es sind da manche Besonderheiten űber die Bedingungen zu bemerken, unter denen man den Konjuntiv verwenden kann. Die sprachwissenschaftlichen Fachleute stellen den Konjunktiv als Gegensatz zum Indikativ und zum Konditional dar. Diese Opposition kann als eine grammatische Schwankung oder eine semantische Variation von dem Sprachregister verstanden werden.

In der Methodischen Grammatik von Martin Riegel (1999) lässt sich der Konjunktiv in das Kapitel űber den Verbalkomplex einordnen.

Vom Standpunkt der Sprachwissenschaft und der Grammatiken ist es zu bemerken, dass alle Grammatiken (traditionnelle, strukturalische und methodische Grammatik) den Konjunktiv nach einem bestimmten Schema untersuchen. Dieses so genanntes Schema, dem man folgt, enthält: den Status, die Formen, den Gebrauch und die Werte des Konjunktivs.

Was den Status des Konjunktivs betrifft, wird der Konjunktiv in der traditionneller Grammatik als einen Modus neben den anderen drei Modi aufgefasst und zwar dem Indikativ, dem Imperativ und dem Konditional. Dennoch unterscheiden die strukturalischen Grammatiken zwischen dem Konjuktiv - Tempus und dem Konjuktiv - Modus. In diesen Grammatiken erkennt man den Status des Konjunktivs als Modus mit verschiedenen temporalen Werten.

Unter morphologischem Aspekt kennt der Konjunktiv in allen Grammatiken vier Formen, nähmlich zwei einfache Formen, die man Konjunktiv Präsens und Konjunktiv Präteritum nennt, und zwei zusammengesetzte Formen - Konjunktiv Perfekt und Konjunktiv Plusquamperfekt. Diese zwei letzten Formen stehen doch nur in festen Aussagen oder sie werden nur in der klassischen Sprache benűtzt.

Überdies wird der Gebrauch des Konjunktivs einstimmig in der Grammatiken in drei Typen von Sätzen anerkannt: in dem Einfachsatz und in den Haupt- und Nebensätzen. 


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