Einsteiger Hufschlagfigur
Ganze Bahn reiten:
Die ganze Bahn
ist die Basis aller Hufschlagfiguren. Grob gesagt nennt man es "ganze
Bahn", wenn man einfach außen herum reitet. Ganz so einfach ist das beim
Dressurreiten allerdings nicht.
In der Dressur kommt es darauf an, dass das Pferd an den langen und kurzen
Seiten jeweils gerade aus läuft. Im Schritt und Trab ist es dabei weder
gestellt noch gebogen. Im Galopp ist das Pferd jeweils in die Richtung
gestellt, auf der Hand es galoppiert.
Die Ecken werden jeweils wie eine viertel Volte geritten. Das Pferd wird dabei
gestellt und um den inneren Schenkel gebogen. Wie 22522n134w tief die Ecken ausgeritten
werden, hängt von der Klasse ab. Dabei gilt: Je höher die Klasse, desto weiter
werden die Ecken ausgeritten. Als Orientierung dient dabei der Radius der
Volten. Das heißt bei E und A
Für Turnierreiter wichtig: Üben Sie auch zu Hause hin und wieder auf dem
zweiten Hufschlag reiten. Dann ist es für das Pferd nicht so ungewohnt, wenn
die äußere Begrenzung durch die Bande fehlt. So überprüfen Sie auch gleich, ob
das Pferd an den äußeren Hilfen steht.
Halbe Bahn:
Halbe Bahn ist eine
selten gerittene Hufschlagfigur. Sie ist der kleine Bruder der ganzen Bahn. Um
halbe Bahn zu reiten, folgen Sie der Bande, biegen aber Mitte der langen Seite
ab und reiten gerade auf die andere Seite der Bahn und biegen dort wieder auf
den Hufschlag ab.
Bei der Halben Bahn sind die selben Punkte wichtig, wie beim ganze
Bahn reiten.
Besonders wichtig ist, die Ecken deutlich auszureiten, damit keine Verwechslungsgefahr mit dem Zirkel besteht.
Durch die ganze Bahn wechseln:
Durch die ganze Bahn wechseln ist die einfachste
Möglichkeit, die Hand zu wechseln. Dabei schwenken Sie nach der kurzen Seite
auf die Diagonale ein.
Kommen Sie von der linken Hand, reiten Sie von F über X nach H oder von H über
X nach F.
Von der rechteten Hand reiten Sie von K über X nach M oder von M über X nach K.
Beim Wechseln durch die ganze Bahn ist es wichtig, die Ecken davor und danach
gut auszureiten. Nach der Ecke reiten Sie dann noch bis zum Punkt geradeaus,
bevor Sie abwenden. Auf der Diagonalen selbst, sollte das Pferd in sich gerade
und weder gestellt noch gebogen sein. Der Galopp bildet da wieder die Ausnahme,
da das Pferd in dieser Gangart immer gestellt ist. Die Linie selbst sollte möglichst
gerade sein.
Der Wechselpunkt liegt eine Pferdelänge vor erreichen des Hufschlags. An diesem
Punkt wird das Pferd auf die neue Hand eingestellt. Beim Leichttraben wird hier
umgesessen.
In vielen Dressur-Aufgaben werden auf der Diagonalen Verstärkungen gefordert.
Da das aber nicht immer der Fall ist, sollten Sie zu Hause auch hin und wieder
üben, die Diagonale in einem ruhigen Tempo zu reiten. Andernfalls gewöhnen sich
die Pferde schnell an das zulegen und ziehen von alleine an, sobald Sie auf die
Diagonale abwenden.
Durch die halbe Bahn wechseln:
Durch die halbe Bahn wechseln funktioniert
ähnlich wie durch
die ganze Bahn wechseln. Die Diagonale ist aber kürzer und die Wendung
schärfer. Das macht die Hufschlagfigur etwas anspruchsvoller. Außerdem muss der
Reiter besser auf den Punkt an der gegenüberliegenden Seite zielen, da
Ungenauigkeiten schnell auffallen.
Geritten wird diese Hufschlagfigur so: Nach der kurzen Seite abwenden und auf E
oder B zuhalten. Der Wechselpunkt liegt eine Pferdelänge vor erreichen des
Hufschlags.
Durch die halbe Bahn wechseln kommt in vielen L-Aufgaben
vor, um vom Handgalopp in den Aussengalopp
zu wechseln. Dabei sollten Sie darauf achten, die Wendung zwischen Diagonale
und Hufschlag nicht zu steil zu reiten. Runden Sie die Wendung lieber etwas ab,
bevor das Pferd umspringt.
Wichtig ist, dass die Diagonale wirklich gerade geritten wird und nicht zur
Schlangenlinie gerät. Falls sich das Pferd schwer tut, gerade aus zu laufen,
hilft es oft, leicht zuzulegen. Das zieht das Pferd gerade.
Zirkel reiten:
Der
Zirkel ist eine der ersten Hufschlagfiguren, die jeder Reitschüler lernt. Da
das Pferd schon beim Longieren auf dem Zirkel läuft. Der Zirkel ist ein Kreis
mit
Beim Reiten auf dem Zirkel ist es wichtig, dass das Pferd wirklich einen Kreis
geht. Das heißt die offene Seite darf nicht abflachen und an der geschlossenen
Seite dürfen die Ecken nicht ausgeritten werden.
In Dressuraufgaben dient der Zirkel auch dazu, Stellung und Biegung des Pferdes
zu überprüfen. Das Pferd muss nach innen gestellt und gebogen werden und mit
Vorder- und Hinterbeinen jeweils in dieselbe Spur treten. Die Hinterhand darf
also nicht weiter innen oder außen laufen als die Vorhand.
Dazu muss das Reitergewicht innen sein, der innere Schenkel vorwärts treiben
und der äußere verwahrende Schenkel die Biegung erhalten. Der innere Zügel holt
immer wieder die Stellung, während der Äußere Zügel etwas nachgibt, um dem
Pferd die Stellung zu ermöglichen.
Die Zirkelpunkte bieten Hilfe dabei, den richtigen Weg zu finden. Bei einem 40
m-Viereck sind die Zirkelpunkte A beziehungsweise C, X und jeweils zwei der
runden Punkte an der Bande. Die Zirkelpunkte sind jeweils
Bei einem 60 m-Viereck werden die Zirkel etwas komplizierter, da hier nicht X
der vierte Zirkelpunkt ist, sondern ein virtueller Punkt der
Mittelzirkel:
Der Mittelzirkel funktioniert im Prinzip
genauso, wie ein normaler Zirkel,
allerdings fehlt hier die Begrenzung durch die Wand.
Deshalb ist es beim Mittelzirkel besonders wichtig wirklich von Punkt zu Punkt
zu Reiten, damit der Zirkel nicht zum Ei gerät. Die Bande berührt man lediglich
bei E und B. Die Mittellinie wird beim 40er Viereck auf Höhe der Zirkelpunktr
überquert, bei 60er Viereck je
Auf dem Mittelzirkel sind die äußeren verwahrenden Hilfen
besonders wichtig, da die meisten Pferde dazu tendieren in Richtung Bande zu
driften.
Oft wird auf dem Mittelzirkel zusätzlich Zügel aus der Hand kauen lassen
gefordert. In diesem Moment Müssen Sie das Gewicht deutlich innen lassen und
den äußeren Schenkel verwahrend am Pferd lassen.
Durch die Länge der Bahn gewechselt:
"Durch die
Länge der Bahn gewechselt" ist eine der selteneren Hufschlagfiguren. Meist
kommt sie in Verbindung mit dem Einreiten
vor. In einigen Dressuraufgaben, wird das "Durch die Länge der Bahn
wechseln" aber auch dazu verwendet, um zu überprüfen, ob das Pferd schon
von alleine bei X anhält.
Um durch die Länge der Bahn zu wechseln wenden Sie von der ganzen Bahn kommend
Mitte der kurzen Seite also bei A oder C ab und reiten in Richtung X. Von dort
aus reiten Sie weiter zur gegenüberliegenden Kurzen Seite und wenden bei C oder
A wieder auf die ganze Bahn ab. Dabei wenden Sie so ab, dass Sie die Hand
gewechselt haben. Der Wechselpunkt liegt bei X.
Wichtig beim Wechseln durch die Länge der Bahn ist, dass Sie die Mittellinie
exakt treffen. Die Wendungen sollen wie viertel Volten geritten werden und
müssen gut vorbereitet sein. Das Pferd soll gestellt und gebogen durch die
Wendung gehen und danach gerade auf der Mittellinie laufen. Dazu ist es nötig
das Pferd sorgfältig mit den Hilfen einzurahmen. Bei Pferden, die noch nicht so
gut im Gleichgewicht sind, kann es helfen auf der Geraden etwas zuzulegen. Es
fällt dem Pferd dann leichter, geradeaus zu laufen.
Die Doppelte Schlangenlinie ist die Steigerung
der Einfachen Schlangenlinie. Dabei muss das Pferd innerhalb der 40 oder
Um eine Doppele Schlangenlinie an der Langen Seite zu reiten, sollten Sie die
zweite Ecke der kurzen Seite tief ausreiten. Nehmen Sie die Innenstellung und
die Biegung aus der Ecke mit und wenden Sie am Bahnpunkt vom Hufschlag ab.
Direkt danach wird das Pferd umgestellt und in die andere Richtung gebogen.
Der Bogen muss so angelegt sein, dass Sie Mitte der Langen Seite wieder an der
Bande ankommen. In einer 40er Halle entfernen Sie sich dabei etwa 2,5m vom
Hufschlag, bei einer 60er Halle etwa
Reiten Sie einen sanften Bogen, mit dem Sie den Hufschlag
Mitte der langen Seite touchieren. Direkt nach verlassen des Hufschlags steht
dann wieder umstellen und Biegen an. Am Ende des zweiten Bogens, wird das Pferd
noch einmal umgestellt und gebogen. Sie sollten den Hufschlag am zweiten
Bahnpunkt der langen Seite erreichen und die nachfolgende Ecke wiederum gut
ausreiten.
Die doppelte Schlangenlinie ist eine sehr komplexe Übung, die vor allem die
Graderichtung und die Balance des Pferdes überprüft. Entscheidend für ein gutes
Gelingen ist das Umstellen und neu biegen des Pferdes. Hier dürfen Sie das
Pferd auf keinen Fall schnell herumwerfen, da es sonst aus dem Gleichgewicht
gerät und die Anlehnung verliert. Wichtig ist auch, das Pferd korrekt zu biegen
und mit den Hilfen einzurahmen. Die Hinterhand sollte unbedingt exakt der Spur
der Vorhand folgen und nicht schleudern.
Die einfache Schlangenlinie ist nicht ganz so
einfach, wie der Name der Hufschlagfigur vermuten lässt. Im Prinzip handelt es
sich um einen Abschnitt eines Kreisbogens, der an Stelle der langen Seite
geritten wird. Dabei muss das Pferd zweimal umgestellt werden und auf der
Schlangenlinie korrekt gebogen sein.
Eine einfache Schlangenlinie reiten Sie, indem Sie nach der zweiten Ecke der
kurzen Seite etwa eine Pferdelänge gerade aus reiten und das Pferd dann mit
Innenstellung und nach innen gebogen vom Hufschlag abwenden.
Nach etwa einer Pferdelänge wird das Pferd umgestellt und entsprechend der
neuen Linie gestellt. Reiten Sie nun eine gebogene Linie von der Bande weg,
wobei der weiteste Punkt in der Mitte der Langen Seite etwa fünf Meter von der
Bande entfernt sein sollte. Bei einer
Eine Pferdelänge vor erreichen des Hufschlags wird das Pferd erneut umgestellt
und wieder passend zur kommenden Wendung gebogen.
Bei der einfachen Schlangenlinie ist vor allem wichtig, dass das Pferd sanft
umgestellt und gebogen wird. Das ist der Knackpunkt dieser Hufschlagfigur. Die
einfache Schlangenlinie dient auch dazu Anlehnung und Geraderichtung zu
überprüfen, da es hier sofort auffällt, wenn sich ein Pferd in eine Richtung
schlechter Stellen und Biegen lässt.
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