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Kontrastive Behandlung

Germana


Kontrastive Behandlung

Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht eigentlich eine kontrastive Analyse des deutschen und franzősischen Konjunktivs. Meines Erachtens ist die Frage nach der Funktion und dem Gebrauch des Konjunktivs in der beiden Sprachen in diesem Punkt sehr wichtig und folglich werde ich ihr detaillierte Untersuchungen widmen. Ich werde mich weiter mit diesem "heikelen" Aspekt befassen. Viele Linguisten sind der Meinung, dass der Konjunktiv der franzősischen Sprache (le subjonctif) mit keinem deutschen Modus verglichen werden kann. Sie ziehen den Terminus Subjunktiv vor. Schon am Anfang meiner Untersuchung des Gebrauchs des Konjunktivs habe ich deutlich gemacht, dass ich fűr dieses grammatische Mittel die Bezeichnung Konjunktiv  wie im Deutschen verwenden werde, um jede terminologische Konfusion zu verhindern, ohne zu behaupten, dass die beiden konjunktivischen Formen sich vőllig űberlappen.



Natűrlich ist die Verwendung des Konjuktivs im Deutschen nicht immer mit dem franzősischen Konjuktiv identisch, aber es gibt doch bestimmte Fälle, in denen der Gebrauch von Konjunktiv in den beiden Sprachen űbereinstimmt.

All diese Aspekte werde ich in dem folgendem Vergleich des deutschen und des franzősischen Systems herausarbeiten.

4.1. Übereinstimmende Fälle des Gebrauchs des Konjunktivs im Deutschen und im Franzősischen

In diesem Kapitel werde ich zeigen, dass der deutsche Konjunktiv nicht so meilenweit von seinem franzősischen Pendant entfernt ist, wie man gewőhnlich vermutet.

Der deutsche Konjunktiv (der KI) entspricht manchmal dem franzősischen Konjunktiv. Ähnliche Verwendungsweisen ergeben sich bei folgenden Redewendungen und festen Strukturen 21521j911v :

Es lebe der Kőnig!

Vive le roi!

Dieu soit loué!

→Gott sei dank!

Gott segne dich !

→ Dieu te bénisse !

Auch in bestimmten Fachtexten und manchmal zum Ausdrűck der Konzision kommt der Konjunktiv in der beiden Sprachen vor:

Es sei eine Gerade xy...

Soit une droite xy...

Es komme, was wolle.

Advienne que pourra...

In folgendem Fall wird aber der deutsche Konjunktiv ins Franzősische durch den Infinitiv wiedergegeben:

(141) Man nehme ein Pfund Mehl.

Prendre une livre de farine.

Laut Jean Fourquet (1952:193) dient der Konjunktiv in den beiden Sprachen (K I im Deutschen) in bestimmten Situationen einen erfűllbaren Wunsch auszudrűcken:

(142) Alles, was wir lieben, lebe!

Vivent nos amours!

(143) Dein Wille geschehe.

→ Que votre volonté soit faite.

Der hypothetisch wirkende K II entspricht seinem franzősischen Pendant, wenn eine Hypothese, deren Erfűllung mőglich ist, ausgedrűckt wird:

(144) Nehmen wir mal an, du hättest eine Schwester.

→Supposons que tu aies une sour.

Fourquet setzt hinzu, dass in der Alltagssprache die Umschreibung mit sollen bevorzugt wird; im Franzősischen wird der Konjunktiv verwendet:

(145) Unser Gast soll hoch leben!

Vive notre hôte!

Auch das Verb mőgen kann die Rolle eines Hilfsverbs zum Ausdrűck des Wunsches erfűllen. Fourquet ist hier der Meinung, dass eine leichtsinnige Nuance zu beurteilen ist: der, der sich etwas wűnscht, weiss, dass das nicht ganz von ihm abhängig ist:

(146a) Er mőge noch lange leben!

(146b) Mőge er noch lange leben!

Puisse-t-il vivre longtemps encore !

Um den Konjunktiv vom Indikativ zu unterscheiden, setzt sich der folgende Aufbau durch:

(147) Mőgen unsere Gäste zufrieden sein!

Puissent nos hôtes être satisfaits !

Zum Ausdrűck eines unerfűllbaren Wunsches oder Bedauerns dient im Deutschen der K II (Konj. Präteritum). Im Franzősischen steht der Konj. Präsens. In der beiden Sprachen hat das Verb in erster Stellung:

(148) Ach, wäre ich nie geboren!

Puissé-je n'être jamais né !

(149) Wäre nur ein Zaubermantel mein! (Goethe, Faust)

Que n'ai-je un manteau magique !

Inzwischen wenn der unerfűllbare Wunsch durch die Konjunktion dass zurűckweisend eingeleitet wird, wird im Franzősischen nicht mehr der Konjunktiv, sondern der Indikativ gebraucht:

(150) Ach, dass ich ein Bettler wäre!

→ Ach, si j'étais un mendiant !

(151) Hätte ich nur ein Fahrrad!

→ Si seulement j'avais un vélo !

(152) Wäre er doch gestern gekommen! 

→ Si seulement il était venu hier !

Der franzősische Konjunktiv wird weiter gebraucht, wenn der einleitende Satz offensichtlich macht, dass das Nachfolgende sich wegen der unzureichenden Bedingung nicht ereignet hat oder ereignen wird. Normalerweise taucht der deutsche Konjunktiv in solchen Satzbauen nicht auf. Im Deutschen steht der K II manchmal auch in einem solchen Fall, aber das ist meist ein Sonderfall. Der K I wird nicht gebraucht.

(153) Il n'y a aucun homme qui puisse vivre sans nourriture.

→ Es gibt keinen Menschen, der ohne Nahrung leben kann.

vs

(154) Il n'y a personne qui puisse lui donner un conseil.

→ Es gibt niemanden, der ihm einen Rat geben kőnnte/ kann.

(155) Il n'y a personne qui puisse le lui expliquer.

→ Niemand ist da, der es ihr erklären kőnnte / kann.

In manchen Bedingungssätzen, die durch einen bestimmten Typ von Konjunktionen eingeleitet werden (vorausgesetzt dass..., unter die Bedingung dass..., aus Angst vor... ), kann der deutsche K II als Ausdruck der Nichtwirklichkeit stehen, wie im Franzősischen:

(156) À condition qu'il ait eu de l'argent il aurait payé la tournée.

Vorausgesetz er hätte Geld, dann wűrde er die Runde bezahlen.

Die subjektive Einstellung ist entscheinend sowohl im Deutschen, als auch im Franzősischen, da ein Ereignis erwűnscht, befűrchtet, angezweifelt wird. Im Gegensatz zum Franzősischen aber verwendet das Deusche fűr die Gegenwart nie den Konjunktiv:

(157) Je voudrais qu'il vienne tout de suite.

→ Ich wűnsche mir, dass er sofort kommt.

→ *Ich wűnsche mir, dass er sofort käme.

aber:

(158) Ich wűnschte mir, dass er sofort käme (und er kommt tatsächlich).

→ J'aurais voulu qu'il soit venu tout de suite.

Im Franzősischen spricht man auch von einer Zeintenfolge (consecutio temporum) bei der Verwendung des Konjunktivs (la concordance du subjonctif. Mit diesem unterscheidenden Aspekt der Zeitenfolge werde ich mich aber später beschäftigen.

Wie der franzősische Konjunktiv, steht der deutsche Konjunktiv nach Verben des Hoffens, Fűrchtens, Fordernds, auch wenn man, was die deutsche Sprache betrifft, nicht von einem in sich geschlossenen System sprechen kann. Zumindest wenn das einleintende Verb in einem Vergangenheitstempus steht und auf die Subjektivität des Geschilderten verweist, wird der K II unbedingt verwendet:

(159) Sie wűnschte sich, dass sie mehr Geld hätte, und prompt hat sie im Lotto gewonnen.

→ Elle a voulu qu'elle ait plus d'argent et soudain elle a gagné au lotto.

Ich hoffte, dass ich die Prűfung bestehen wűrde, aber ich bin durchgefallen.

→ J'esperais que j'avais eu passé l'examen, mais j'ai échoué.

Steht das einleitende Verb der subjektiven Wahrnehmung im Präsens, dann folgt der Indikativ. Das gilt nicht fűr das franzősische System:

(161a) *Ich fűrchte, dass er mich das frage.

(162b) Ich fűrchte, dass er mich das fragt.

→ Je crains qu'il me demande cela.

Zusammenfassend lässt sich das Folgende feststellen: Auch wenn ein wirkliches System nicht erkenntbar ist, kann der Konjunktiv auch im Deutschen nach Verben, Konjunktionen und Redewendungen, die Hoffnung, Ziel, Absicht, Wunsch, Befűrchtung ausdrűcken, aber zur Darstellung eines Ereignisses, der in der Gegenwart erhofft, gewűnscht, befűrchtet usw. wird, benűtzt man im Vergleich zum Franzősischen den Indikativ und nicht den Konjunktiv:

(163a) Ich fűrchte, dass er krank ist.

(164b) *Ich fűrchte, dass er krank sei.

→ J'ai peur qu'il soit malade.

Auf jeden Fall sehen wir oben, dass sowohl der franzősische Konjunktiv, als auch sein deutsches Pendant (K II) durch die Subjektivität motiviert ist. Auch wenn die subjektive Einstellung in der beiden Sprachen entscheidend ist, konstruiert das Deutsche in der Gegenwart allerdings nie mit einem Konjunktiv, in krassem Gegensatz zum Franzősischen [siehe Beispiele (157), (158)].

In einzelnen isolierten Beispielen hat der K I dieselbe Funktion wie der franzősische Konjunktiv, nämlich dient er zum Ausdrűck der Unsicherheit:

(165) Wer immer es auch sei, er geht mir auf die Nerven.

→Qui que ce soit, il m'énerve.

(166) Wo immer er sich verstecke, ich finde ihn.

→ Où qu'il se cache, je le trouve.

4.2. Unterschiede in der Verwendung des deutschen und franzősischen Konjunktivs

Nachdem wir alle Anwendungsfälle des Konjunktivs in der beiden Sprachen dargestellt haben, kőnnen wir sagen, dass das deutsche und das franzősische Verbalsystem sich wesentlich unterscheiden. Ich habe schon festgestellt, dass es im Hinblick auf das gesamte deutsche System eine Reihe von Phänomenen zu beachten sind [z.B. in dem Fall, wo man in der Vergangenheit den Konjunktiv wählt, wobei in der Gegenwart den Indikativ- siehe Beispiele (157), (158)]. Es stellt sich heraus, dass das deutsche System im Vergleich zum franzősischen System ziemlich "instabil" ist. Weiter werde ich all diese Unterschiede in der Verwendung des deutschen und franzősischen Konjunktivs herausarbeiten.

Bei der Beschreibung des deutschen Konjunktivs habe ich mehrmals hervorgehoben, dass seine grundsätzliche Funktion ergibt sich in der indirekten Rede. In krassem Gegensatz zum Deutschen findet der franzősische Konjunktiv keine feste Verwendung in einem solchen Kontext. In dieser Situation wird fast immer der Indikativ gebraucht. Aus dieser Aufstellung geht u.a. hervor, dass man auf die Zeitenfolge im Indikativ achten muss, um die Zeitverhältnisse eindeutig auszudrűcken. Hingegen dazu gibt es im Deutschen keine vorgeschriebene Regel. Auch wenn das einleitede Verb in einer Vergangenheitsform steht, kann man im Adverbialsatz den KI benűtzen:

(167) Man sagte mir, dass du ein Träumer seist. (Schiller)

→ On me disait que tu étais un rêveur. ( Indikativ Präsens→Indikativ Präteritum - Gleichzeitigkeit)

oder

(168) Il m'a dit qu'il m'aimait.

→ Er hat mir gesagt, dass er mich liebe (oder liebt).

Also bei der indirekten Rede in der Vergangenheit gibt es im Franzősischen einige Besonderheiten im Hinblick auf die Verwendung der Tempora. Folglich ist es eindeutig zu klären, ob ein Ereignis sich vor-, gleich- oder nachzeitig zur mentalen Durchdringung bzw. Berichterstattung ereignet hat:

Hauptsatz in der

Zeitliche Beziehung

Indirekte Rede im

Vergangenheit

Gleichzeitigkeit

Präteritum

Vorzeitigkeit

Plusquamperfekt

Nachzeitigkeit

Konditional

Dieser Sachverhalt ist im Deutschen nicht erkennbar. Die Abfolge des Ereignesses ist nicht wesentlich, weil das Deutsche die Zeitenfolge weder in der direkten Rede noch bei Verben der mentalen Durchdringung (z. B. : denken, glauben, wissen, fűrchten usw.) ausdrűcken kann, sondern man versucht eine Distanziertheit auszudrűcken. Dennoch ist dieses Ziel kaum gelungen.Was das Franzősische angeht, kann man ganz allgemein beobachten, dass es um ein in sich schlűssiges System handelt: manche Verben, Konjunktionen und Redewendungen verlangen den Konjunktiv und zwar den Konjunktiv Präsens in der Gegenwart und den Konjunktiv Präteritum in der Vergangenheit. Demnach kann man im Franzősischen im wesentlichen Gegensatz zum Deutschen auch űber ein consecutio temporum im Konjunktiv sprechen.

Darűber hinaus soll man darauf geachtet werden, ob der ursprűnglicher Satz schon im Konjunktiv steht. Wie wir schon gesehen haben, gibt es im Franzősischen kein einleitendes Verb der indirekten Rede - die Verben stehen im Indikativ. In dem oben erwähnten Fall muss man aber den Konjunktiv in der indirekten Rede verwenden:

(169) Il dit: « Je crains qu'il ne vienne pas à la réunion».

(169a) Il dit qu'il craignait qu'il ne vienne pas à la réunion.

(169b) Il disait qu'il craignait qu'il ne soit pas venu à la réunion.

Übrigens kann der in der indirekten Rede verwendete deutsche Konjunktiv durch einen Infinitiven im Franzősischen wiedergegeben werden:

(170) Er behauptet, er sei auf der Reise gewesen.

→ Il prétend d'avoir été en excursion.

Überhaupt ist es zu beobachten, dass Konditionalsätze (Bedingungssätze) im Deutschen den zweiten wichtigen Anwendungsbereich des Konjunktivs darstellen. Im Franzősischen wird der Konjunktiv in dieser Situation nur nach bestimmten Konjunktionen gebraucht, in den anderen Fällen kommt der Indikativ vor. Zum Beispiel bildet das Deutsche beim Irrealis die Gegenwart oder die Vergangenheit mit dem K II, das Franzősische mit dem Indikativ. Man soll präzisieren, dass der irreale Konditionalsatz im Deutschen wie im Franzősischen dann verwendet wird, wenn eine Bedingung der Wirklichkeit nicht entspricht und deren Erfűllung fraglich oder unmőglich ist:

(171) Si j'étais riche, je ferais certainement le tour du monde.

→ Wenn ich reich wäre, wűrde ich bestimmt eine Weltreise machen.

Also während man im Deutschen immer in den irrealen Bedingungssätzen den Konjunktiv verwendet, darf man im Franzősischen im si-Satz (weitere Bezeichnung des Konditionalsatzes) keinen Konjunktiv verwenden, sondern nur den Indikativ, dessen Tempusverschiebung sich genauso wie in der unten stehenden Tabele verläuft:

Einleitende Konjunktion

Nebensatz

Hauptsatz

Si

Präsens

Futur

Si

Präteritum

Konditional I

Si

Plusquamperfekt

Konditional II

Zusammenfallend lässt sich sagen, dass der Gebrauchs des Konjunktivs im Deutschen sich durch weitere wichtige Aspekte von dem franzősischen Konjunktiv unterscheidet:

franzősischer Konditional I, II (le conditionnel présent, passé) vs. deutscher Konjunktiv

bei hőflichen Bitten: (172) Pourriez-vous m'aider?

Kőnnten Sie mir helfen?

bei Vermutungen: (173) La grotte serait à 100 kilomètres d'ici.

→ Die Grotte wäre hundert Kilometer von hier entfernt.

bei Ratschlägen: (174) À ta place, j'achèterais une maison.

→ An deiner Stelle wűrde ich ein Haus kaufen.

bei Wűnschen: (175) Il aimerait avoir une moto.

→ Er wűrde gern einen Motorrad haben.

bei Mőglichkeiten: (176) On pourrait faire un voyage.

→ Wir kőnnten eine Reise machen.

im Hauptsatz eines Bedingungsatzes:

(177) Si j'étais riche, je ne travaillerais pas.

→ Wenn ich reich wäre, wűrde ich nicht arbeiten.

Aber: es gibt auch Fälle, wo wir im Franzősischen auch den Konjunktiv haben kőnnen:

(178) Elle veut absolument que j'aille me promener avec elle.

→ Sie will unbedingt, dass ich mit ihr spazieren gehe.

In all diesen Situationen wird im Franzősischen den Konditional I (le conditionnel présent) und nicht den Konjunktiv gebraucht, wie es im Deutschen passiert. Ebenfalls steht der Konditional II im franzősischen Hauptsatz eines irrealen Bedingungssatzes in der Vergangenheit. In dem deutschen entsprechenden Kontext findet man immer den Konjunktiv:

(179) Si j'avais été riche, j'aurais fait le tour du monde.

→ Wenn ich reich gewesen wäre, hätte ich eine Weltreise gemacht.

Es sind doch weitere Fälle zu bemerken, wie Janitza und Samson (1986:206) auch signalisieren, wo der Konjunktiv im Franzősischen steht, während der Indikativ im Deutschen verwendet wird und umgekehrt: Im Deuschen steht der Konjunktiv, im Franzősischen aber der Indikativ. Solche Situationen, in denen die Modis- und die Temporauswahl der Verben in den beiden Sprachen nicht űbereinstimmen, sind im Folgenden darzustellen:

Im Franzősischen→ Konjunktiv, im Deutschen→Indikativ:

In manchen Temporalsätzen, die durch avant que (bevor), après que (nachdem), jusqu'à ce que (bis) eingefűhrt werden:

(180) J'attends jusqu'à ce que tu reviennes à la maison.

→ Ich warte, bis du nach Hause zurűckkommst.

In durch bien que, quoique (obwohl, obgleich) eingeleiteten Konzessivsätzen:

(181) Il est sorti, bien qu'il ait de la fièvre.

→ Er ist ausgegangen, obwohl er Fieber hat.

(182) Bien que son père le lui ait interdit, Pierre a prêté son vélo à son ami.

→ Obwohl sein Vater es ihm verboten hatte, hat Peter seinem Freund das Fahrrad geliehen.

Wird der Nebensatz durch si... que, quoi... que (so...) eingeleitet, steht im Franzősischen immer der Konjunktiv, im Deutschen aber kann man entweder den Indikativ oder den Konjunktiv benűtzen:

(183) Si fort qu'il soit, il n'arrivera pas à le mettre par terre.

→ So stark er auch ist / sei, er wird ihn nicht niederwerfen kőnnen.

Weitere Unterschiede zum Gebrauch des Konjunktivs im Franzősischen und im Deutschen tauchen zum Ausdrűck des Zweifels auf. Wie wir merken kőnnen, benűtzt das Deutsche dazu den Indikativ und das Franzősische den Konjunktiv:

(184) Ich bin nicht sicher, ob er da ist.

→ Je ne suis pas sûr qu'il soit là.

(185) Ich zweifle, ob das richtig ist.

→ Je doute que ce soit juste.

(186) Ich zweifle nicht daran, dass du die Wahrheit sagst.

→ Je ne doute pas que tu dises la vérité.

In den Finalsätzen, die als Einleitungswőrter die folgenden Konjunktionen haben: pour que (damit), de façon à ce que, de sorte que (sodass):

(187) Arrive plus tôt, pour que nous puissions partir à 5 heures.

→ Komm frűher, damit wir um 5 Uhr abfahren kőnnen.

In bestimmten Relativsätzen (Superlativ + Relativsatz, "der einzige" + Relativsatz):

(188) C'est la plus belle fille que j'aie jamais vue.

→ Das ist das schőnste Mädchen, das ich je gesehen habe.

(189) Il est le seul qui soit venu tout de suite.

→ Er ist der einzige, der sofort gekommen ist.

Nach Redewendungen und Verben, die eine Hypothese ausdrűcken, wie z.B.: il semble que (es scheint, dass), il est possible que (es ist mőglich, dass), il se peut que (es kann sein, dass), admettons que (nehmen wir an, dass):

(190) Il se peut qu'il vienne demain.

→ Es kann sein, dass er morgen kommt.

(191) Il se pourrait bien que tu aies raison.

→ Du kőnntest wohl Recht haben.

(192) Il se pourrait même qu'elle ait quarante ans.

→ Sie kőnnte sogar vierzig sein.

Aber: (193) Il se peut qu'elle ait vingt ans.

→ Sie mag wohl zwanzig sein.

Bei den Übersetzungen der Sequenzen (191), (192) und (193) sieht man, dass der franzősische Nebensatz, in dem der Konjunktiv steht, wird ins Deutsche ganz und einfach durch den Infinitiv wiedergegeben; keinen Adverbialsartz wird also erfordert.

Der folgende Beispiel weist auch darauf, das man im Deutschen den Indikativ verwenden kann, im Franzősischen aber den Konjunktiv:

(194) Autant que je sache, il n'a pas de téléphone.

→ Soviel ich weiss, hat er kein Telefon.

Im Deutschen→Konjunktiv, im Franzősischen → Indikativ:

In den Konditional- und Komparativsätzen wird der Indikativ (im Präteritum oder im Plusquamperfekt) im Franzősischen verwendet, während im Deutschen der KII:

(195) Wenn er genug Geld hätte, kőnnte er ihm eine Schallplatte kaufen.

→ S'il avait assez d'argent, il pourrait s'acheter un disque.

(196) Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen.

→ Si j'avais su cela, je ne serais pas venu.

(197) Er tut, als ob er Angst hätte.

→ Il fait comme s'il avait peur.

Mich űberrascht aber die Tatsache, dass in bestimmten Fällen der deusche K II gleichzeitig durch den Konditional und den Konjunktiv im Franzősischen wiedergegeben wird:

(198) Es wäre besser gewesen, wenn du nach Deutschland gefahren wärest.

→ Il aurait mieux valu que tu partes en Allemagne.

Im folgenden Beispiel sehen wir aber, dass der deutsche Konjunktiv seinem franzősischen Pendant entspricht:

(199) Ohne dass er genau gewűsst hätte, hat der Schűler richtig auf die Frage des Lehrers geantwortet.

→ Sans qu'il le sache vraiment, l'élève a répondu correctement à la question du professeur.

Es gibt aber keine Entsprechung der Tempora: im Deutschen wird den KII Perfekt (Plusquamperfekt) gebraucht, im Fransősischen inzwischen den Konjunktiv Präsens.

Ein beispielhafter Unterschied  zur Verwendung des Konjunktivs im Franzősischen und im Deutschen lässt sich weiter im folgenden Kontext zeigen: das Franzősische erzwingt den Konjunktiv nach dem Imperativ, also wenn man jemandem befiehlt oder einen anderen beauftragt, jemandem anderen etwas zu befehlen; Das verwendet immer den Indikativ:

(200) Dites lui qu'il soit ponctuel !

→ Sagt ihm, dass er pűnktlich sein soll.


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