Wissenschaft und Informationssysteme
In der Zeit des Aufbruchs der Öffentlichkeitsstrukturen, in denen die Zuordnung zu einer Gruppierung, der Titel, die "Aura" an Bedeutung abnimmt, nimmt die Qualität 111l114b eines Argumentes, einer These gerade in Konkurrenz zu jenen Medien zu, deren Meinungsbestimmung durch Massenauflagen und hohe Quoten durchgesetzt wird. Das Verharren in Nischen bewirkt die Deformation von Kulturaustausch zum Tourismus, von Sprachpolitik zur Marktpolitik, von Kunst zur Randerscheinung oder zum Marktartikel, von Technik zum bloßen Produktionsinstrumentarium.
Eine Transformation der Wissenschaften wird sicherlich kein Allheilmittel sein. Aber ohne entsprechende Datenerschließungen, ohne die Nutzungsmöglichkeit entsprechender Informationssysteme, ohne neue Analyseinstrumentarien, ohne neue Auswertungsverfahren, ohne neue Darstellungsformen sind durchaus nicht jene Ergebnisse und Folgewirkungen zu erzielen, die für eine Begleitung der Internationalisierungsprozesse erforderlich sind. Vielmehr hat sich vor allem seit den 70er Jahren ein Essayismus herausgebildet, mit dem zwar ebenfalls versucht wurde, qualitativ neue Ergebnisse zu erzielen (eine Methode, die Robert Musil gerade für Übergangszeiten als sehr produktiv ansah). Aber der Übergang vom Essayismus zu einer seriösen Forschung in komplexen Datenfeldern, die durch große Datenquantitäten bestimmt werden, wurde erst ansatzweise vorbereitet. Und er kann auch nicht durch einen Willensakt von einzelnen WissenschafterInnen oder einzelnen Gruppen überwunden werden, sondern nur durch eine Veränderung der Öffentlichkeitsstrukturen auch der International Science Community und ihrer Teile, der Veränderung des Verhältnisses von Wissenschaft und Informationssystemen.
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